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Übersetzung der Hedenurkunde
(Schenkungs-) Brief
des Heden, Fürst von Arnstadt, Mühlenberg und Monra (01.Mai 704)
Im Namen Christi. Noch
zu Lebzeiten scheint es ratsam, daß jeder sich wandle (läutere) und dieses
vergängliche Leben, welches mit dem Tod endet, mit wachem Geist deutlich
wahrnimmt. Und es empfiehlt sich, daß er, da er noch lebt, sich Lohn und
Kühlung (Ruhe) der Seele für eine Zukunft bei Gott verschafft. Daher haben
wir, ich, Heden, ein bedeutender Mann, zusammen mit meiner sehr berühmten
Ehefrau Theodrada, angeordnet, daß einiges von unseren Dingen (Besitztümern)
um der Liebe Christi, dem Nachlaß unserer Sünden und des künftigen Lebens
willen unserem Herrn (und) Vater in Christus, dem Bischof Willibrord (zum
Geschenk) gegeben werden. Was und wie wir es getan haben, das ist so: Unseren
Hof im Ort genannt Arnstadt, am Fluß Huitte (gelegen), mit
all seiner Unversehrtheit (= ohne Einschränkung), das heißt, mit Häusern,
Gehöften, Äckern, Wiesen, (stehenden) Gewässern und Wasserläufen, beweglichen
(Gütern), Eigentumsrechten, Zugtieren, Kuhhirten, Schafhirte, Schweinehirten
und was zu diesem (Hof) zu gehören scheint, das alles übergebe und übertrage
ich Dir, Herr und ehrwürdiger Vater, vom heutigen Tage zu Deiner Verfügung,
um es zu haben, zu (be)halten und zu besitzen. Und wem Du es zu überlassen
wünschst, (dem überlasse es) in Gottes Namen. Und in der Festung Mühlenberg geben
wir Dir drei Häuschen mit Eigentumsrechten und den dazu gehörenden (Dingen)
sowie 100 Tagwerk, das sind Joch, Ackerland beim Wasser und Zugholz. Und
in unserem anderen Hof, genannt Monra, geben wir Dir 7 Huben
und 7 Häuschen sowie 400 Tagwerk Land und ein Drittel Wald, der zu diesem
Hof gehört, außerdem Wiesen und 50 Karren Geschnittenes (Heu), ferner zwei
Scheinehirten mit 50 Schweinen und zwei Kuhhirten mit 12 Kühen. Diese festen
Häuschen dort mit all ihrem Zubehör und ihrer Dienstverpflichtung, die sie
haben oder zu haben wissen, das alles übergebe ich Dir unversehrt (= uneingeschränkt).
All diese vertrauten
Dinge geben wir Dir, unserem Herrn und Vater in Christus, und wollen, daß
sie für alle Zeiten geschenkt seien, damit Du sie hast und Deinen (Nachfolgern)
zum Besitz überläßt. Was immer Du (damit) zu tun gedenkst, Du verfügst über
alles als (Deinen) freien und festen Besitz. Wenn einer tatsächlich, was
ich nicht glaube, wir selbst, was fernsteht, oder jemand von unseren Erben
oder Nacherben, gegen dieses Schenkungsbriefchen ankommen versucht und es
(das Schenkungsversprechen) brechen will, und versucht, Dir von jenen schon
genannten Dingen gewissermaßen von Erbrechts wegen etwas wegzunehmen, der
verfällt zuerst dem Zorn des allmächtigen Gottes und der heiligen Engel und
wird (dann) aus der Behausung der göttlichen Kirche und der Gemeinschaft
der Heiligen wie ein Fremder ausgestoßen. (Ferner) werden ihn der Aussatz
und der Saphyre ereilen und es wird ihm wie Judas Ischarioth ergehen, der
den Herrn ausgelefert hat. Obendrein möge er Dir gemeinsam mit der zusammengetragenen
Steuer 5 Pfund Gold, (das sind) in Silbergewicht 15 (Pfund), darbringen.
Damit er es gewiß nicht zurückfordert und beanspruchen kann, sondern dies
zu seiner Enttäuschung nicht (verloren) sei, soll dieser (Schenkungs-) Brief,
auf Übereinstimmung gründend, fest und unbeweglich für alle Zeit (in Kraft)
bleiben.
Öffentlich gemacht in
der Festung Würzburg am Kalendertag des Mai im 10. Jahr der Regierung unseres
Herrn, des ruhmreichen Königs Childebert.
Ich, Laurentius, unwürdiger
Priester, habe auf Geheiß des Fürsten Heden, eines bedeutenden Mannes, dieses
Schenkungsbriefchen geschrieben und im Namen Gottes unterschrieben. Ich Heden,
habe diesen Schenkungsbrief, der von mir entworfen und mir vorgelesen worden
ist, mit eigener Hand bestätigt und mit Theodrada unterschrieben. Ich, Thuringus,
Sohn des Heden, habe die Schenkung meines Vaters bekräftigt. (Weitere Zeugen:)
Rocchus, Doda.
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