Chronik von Großmonra

 

01.05.704 wird der Name des Ortes als "Monhore"bzw. "Monhove" in der sogenannten Helden-Urkunde erstmals erwähnt. Text der Urkunde...
1210 schenkte Markgraf Dietrich von Meißen eine Hufe zu Monra an das Kloster zu Eisenberg
24.06.1224 Pfarrer Degen hatte mit Genehmigung des Probstes Gerbode auf dem Grund und Boden des Petersstifts zu Mainz einen Weinberg angelegt. Diesen vermachte er 1224 dem Petersstift mit dem Vorbehalt, daß der Zehnte von ihm der Kirche zu Monra verbleiben sollte, und bestimmte, daß von den Kanonikern des Petersstifts für seine Seele alljährlich eine Messe gelesen werde.
15.10.1245 tauschten Vogt Ludolf von Allerstedt und sein Bruder Heinrich sich die Nutzung am Holze "Hart" bei Monra gegen Leistungen vom Vogteigute zu Monra ein.
1262 wies Erzbischof Werner von Mainz besonders darauf hin, daß ihm als Probst des Petersstifts zu Mainz das Verfügungsrecht über die Einkünfte von den Gütern des Stifts in Monra und Schönstedt allein zustände.
1264 wurde der Stiftsbesitz neu aufgenommen. Als Vertreter des Mainzer Petersstifts wurden die Kanoniker Berno und Memageron, ferner als Vertrauensmann des Erzbischofs der Domherr Dragebodo nach Großmonra entsandt. Hier wurden in der vom Stiftsvogte anberaumten Dingversammlung vom Stiftsvogte, dem Schultheißen und den Geschworenen für Stiftsbesitz erklärt: 139 Hufen (4170 Morgen), von denen alle bis auf 2 Zinspflichtig waren. Von ihnen gehörten 77 1/4 Hufen (2317 1/2 Morgen) zu Backleben, 3 Hufen (90 Morgen) zu Althausen, 18 1/2 Hufen (555 Morgen) zu Petersrode und 7 Hufen (210 Morgen) zu Hirschbach. Zinsfrei waren 1/2 Hufe (15 Morgen) Vogteiland in Petersrode, 1 Hufe (30 Morgen) Schultheißland in Großmonra und 1/2 Hufe (15 Morgen) "Herstenland" in Burgwenden. Die Forsten des Petersstifts bestanden aus 9 Holzmarken, und zwar dem "Muselo" (Meisel, "Hergesbode hinterm Finnberg", Birkenberg oder Birkenkuhlen bei der Monraburg, Eyckenberg hinter der Monraburg, die Monraburg, gelegen über dem Dorfe (Burgwenden), die Wyndenburg, gelegen über Burgwenden "hin diese syten der Monraburg". An anderer Stelle wird erwähnt, daß das Hergebodenholz hinter dem "Sumeberg" lag, also dem Sommerberg. Danach umfaßte die Holzmark, die den Namen des Stiftsprobsts Gerbode trug, den westlichen Teil des jetzigen Hirschparks, einschließlich des Hirschbergs. Die Birkenkuhlen lagen zwischen diesem und der Monraburg. Der Eichenberg ist bei Kammerforst, "Hinter dem Stein" am faulen Teiche, Winersburg westlich der Monraburg zu suchen. Der verschriebene Name "Megedure", der an Mondore erinnert, bezeichnete jedenfalls das Mainzer Holz. Die Lage der anderen Holzmarken ist bekannt. - Hierbei wurde betont, daß die zum Petersstifte gehörenden Einwohner Großmonras nicht verpflichted waren, einer Ladung vor ein vom Kaiser, vom Könige, dem Landgrafen, einem Bischofe oder anderen Mächtigen einberifenes Landding außerhalb Großmonras Folge zu leisten.
1349 tauschten Dietrich und Richard Götze von Beichlingen sich 12 Malter Einkünfte in Monra gegen 10 Malter und 2 Pfund Zins in Rohrborn und Werninghausen vom Augustinerkloster zu Erfurt ein. - Im gleichen Jahre wüteten ansteckende Krankheiten in Thüringen, denen die Menschen zu tausenden erlagen. Der Aberglaube gab daran den Juden die Schuld, die in grausamer weise verfolgt wurden.
1381 verkaufte Hermann von Rastenberg der Gemeinde Großmonra zum Besten ihrer Kirche und der Allerheiligenspende daselbst alle seine Güter zu Battgendorf und zu Hemleben.
1392 hatte die Gegend um Großmonra unter einer Fehde der Herren von Heldrungen mit der Stadt Erfurt zu leiden
1429 erhielten die Kapitel der Stifter S. Mariä und S. Severi in Erfurt das Recht, den Schultheißen in Großmonra zu ernennen. Sie müssen hiernach bereits in einen großen Teil der Rechte des Petersstifts getreten sein.
1442 ließen die Stifter S. Mariä und S. Severi das zwischen 1264 und 1268 geschriebene Güterverzeichnis des Petersstifts zu Mainz über den Besitz in Großmonra und Schönstedt neu ausstellen.
1452 kamen die Grafen Hans zu Beichlingen und Adolf von Nassau überein, daß Graf Hans das Dorf Großmonra zu schützen und zu schimen hatte.
1457 gab es in Großmonra eine Mühle und in ihrer Nähe ein Bergwerk.
24.05.1457 fand in Großmonra ein Vogtding statt, an dem Graf Adolf von Nassau als Probst des Mainzer Pertsstifts, sein Vogt Johann Satteler, der Schultheiß des Dekanats der Erfurter Stifter Heinrich Vogt und der Schultheiß des Grafen von Beichlingen Hans Vogt teilnahmen. Auf ihm wurden Rechte und Pflichten der stiftischen Untertanen erneut in Erinnerung gebracht.
1483 räumten die Stifter S. Mariä und S. Severi zu Erfurt dem Erzstifte Mainz das Vorkaufsrecht an den von den Grafen von Beichlungen in Großmonra erworbenen Ansprüchen, insbesondere an der Vogtei, ein.
1518 starben in der Gegen um Großmonra zahlreiche Menschen an einer pestartigen Seuche, in Kölleda allein 500.
1525 empörten sich an vielen Orten die B auern wider ihre Herren. Nachdem sie aber bei Frankenhausen den Landsknechten des Herzog Georg von Sachsen erlegen waren, wurde ihre Lage nur noch schlechter.
1528 kostete ein Schock Käse 7 Groschen 9 Pf. und ein Stübchen Bier 1 Groschen 2 Pf.
1529 wütete im Lande der sogenannte englische Schweiß, an dem die meisten von ihm befallenen Leute innerhalb 24 Stunden starben
1537 war eine merkwürdige Witterung. Vom 29. Juni bis 7. Juli herrschte eine Kälte, daß man die Stuben heizen mußte. Am 18. November trat dagegen warmes Wetter ein und hielt den ganzen Winter an, so daß zu Neujahr die jungen Mädchen mit Veilchen und Kornblumensträußen die Kirche besuchen konnten
1540 kam unsere Pfarre zur Superintendentur Weißensee. Die Einwohnerschaft war heirnach zum größten Teile der lutherischen Lehre gewonnen worden. Als erster protestantischer Geistlicher wird Johannes Schumann aus Körner genannt.
1552 wütete wiederum eine Seuche, die viele Menschen wegraffte
1564 hauste erneut die Pest in Thüringen. Einzelne Familien starben ganz aus. Der Winter war sehr hart. Erst nach Ostern ließ die strenge Kälte nach
1577 / 1578 ging die Pest wiederum als düsterer Gast im Land um. Manche Gehöfte verödeten vollständig. In Kölleda fielen ihr allein 448 Personen zum Opfer
1583 verkaufte das Peterstift zu Mainz seinen gesamten Besitz in Großmonra an die Stifter S. Mariä und S. Severin zu Erfurt
1587 war so eine strenge Kälte, daß mann die Toten nicht begraben konnte, weil es nicht möglich war ein Grab auszuheben
1597/1598 verheerte eine Seuche wiederum das Land. In Großmonra erlagen ihr insgesamt 203 Menschen
1600 verdarb ein gewaltiges Unwetter mit Hagelschlag und Wolkenbruch die Fluren
1612 zeichnete sich durch außergewöhnliche Kälte aus. Vom 21. Mai bis 25. Juni gab es noch dickes Eis auf den Gewässern
1618 dagegen trat sehr frühzeitig warmes Wetter ein. Die Frucht reifte weit vor der üblichen Zeit. Am 1. Juli fing die Ernte an und war zu Jakobi beebdet. Die Dürre war dabei so groß, daß Gerste und Hafer gerauft werden mussten
1626 wütete im Lande eine entsetzliche Pest, die Dörfer und Städte derart entvölkerte, daß es an Händen für die Feldarbeit fehlte. So straben in Kölleda 1000 Menschen
1631 bekam unsere Gegend zum ersten Male die Schrecken des Großen Krieges (30jähriger Krieg) zu schmecken. Unter General Pappenheim überschwemmten Kroaten und Reiter die Dörfer und ließen vom Vieh keinen Schwanz, vom Futter kein Bund Stroh zurück.
1632 wiederholte sich die Ausplünderung, als Pappenheim im Herbste durch unsere Gegend zog. Langensalza, Tennstädt, Greußen, Weißensee, Kindelbrück, Kölleda, Buttstädt hatten es besonders zu büßen, daß sie an seinem Wege lagen.
1633 quartierten in der Gegend Musketiere vom Regimente des Obersten Houzon, die viele Schändlichkeiten begingen.
1634 kamen kursächsische Truppen in Großmonra und in Kölleda in Standquartier. Es waren 300 Mann vom Regiment des General Bose. Sie treiben es nicht besser als die Feinde. Großmonra und Kölleda hatten monatlich 800 Thaler Kontribution zu zahlen. Erst nachdem sie in 22 Wochen ihre Quartierwirte vollkommen "Kahlgefressen" hatten, als weder Kuh noch Kalb, weder Schaf noch Huhn im Stalle war, brachen die "Beschützer" auf, um ihr Heuschreckenwerk anderswo fortzusetzen.
1635 kam es zwischen dem Kaiser und dem Kurfürsten Johann Georg von Sachsen zum Frieden in Prag. Aber die heißersehnete Ruhe kam damit nicht für das Ausgeplünderte Land. Nun brachen Schweden in die Gegend ein und verübten hauptsächlich in den Werthern´schen Ortschaften namenlose Greuel. Den armen Einwohnern nicht allein die die letzten Lebensmittel geraubt, sie wurden auch noch in unmenschlischer Weise gemartert. Wohl denen, die unter den rohen Fäusten dieser
Soldatenbestien starben! Viele mussten die Folgen des "Schwedentrunks" und andere Mißhandlungen in jahrelangem Sichtum tragen. Hunderte flüchteten voll Entsetzen über die Teufeleien der Soldatenhorden in die Wälder, freilich oft genug,
um hier Hungers zu sterben. Kein Wunder war es, daß 1635 bis 1636 wiederum pestartige Seuchen und die rote Ruhr ausbrachen.
1637 rückten drei kursächsische Regimenter, die an der Einschließung Erfurts beteiligt gewesen waren, in die Gegend um Großmonra ein
1639 überschwemmten die Schweden abermals das Land mit ihren räuberischen Scharen. Großmonra blieb damals von ihnen verschont. Deshalb flüchteten einzelne Kölledaer hierher, um vor den Kriegsdrangsalen sicher zu sein. Die Unmöglichkeiten, die Felder zu bestellen und die Ernte einzubringen, rief eine furchtbare Hungersnot hervor. Die hungernden Menschen nährten sich von Kräutern, gemahlener Baumrinde, Schrot, Rüb- und Leinkuchen. Dabei erlagen sie zu hunderten dem Hunger.
Diese Not währte bis 1642. Kein Wunder, daß damals auch unter den Einheimischen Eigentumsvergehen sich häuften und die Selbstmorde zunahmen.
1641 erfuhr das Elend noch eine Steigerung, indem die Kaiserlichen unter Erzherzog Leopold und General Piccolomini die Gegend um Großmonra heimsuchten und sie neun Tage lang so gründlich ausplünderten, daß nirgends noch ein Bund Stroh und
noch ein Bissen Brot zu finden waren. Saatgetreide war schon lange nicht mehr vorhanden. Die Äcker lagen wüste und trugen Dornen und Disteln. Alle Ställe waren leer. Wem es aber gelang, eine Ziege, ein Schaf oder wohl gar eine Kuh  vor den Soldaten in den Wäldern in Sicherheit zu bringen, galt als besonders glücklich. Ein Pferd war in den Dörfern eine solche Seltenheit geworden, daß man in fünf Ortschaften insgesamt kaum eine alte gebrechliche Mähre fand.
1644 überwinterten hier die Schweden unter Torstenson und 1646 erschienen sie hier unter Wrangel nochmals; unsere Gegend blieb jedoch von ihnen verschont, wohl weil hier nichts mehr zu holen war.
19.07.1674 zog ein furchtbares Unwetter über unsere Gegend. Die Winter- und Sommerfrüchte verhagelten strichweise so vollständig, daß man auf den verschlemmten Feldern nur hier und da einen Halm entdecken konnte.
19.07.1680 suchte wiederum ein schrecklicher Hagelschlag unsere Gegend heim.
16.07.1682 zog schon wieder ein Unwetter über die heimischen Fluren und verursachte durch Hagel großen Schaden.
1683 fiel von Ostern bis Michaelis kein Regen und war ein sehr heißer Sommer. Die anhaltende Dürre schadete der Sommerfrucht derart, daß sie gerauft werden mußte.
Futtermangel erzeugte niedrige Viehpreise. Man kaufte ein Huhn für 6 Pf., eine Gans für 18 Pf., ein Pfund Fleisch für 5 - 6Pf. Dagegen war ein gutes Weinjahr. Dem heißen Sommer folgte ein sehr harter Winter. Die Kälte dauerte ununterbrochen vom November bis März. Das Wild suchte Nahrung in den Dörfern und kam bis in die Gehöfte.
1684 gab es dagegen eine ausgezeichnete Ernte.
1688 herrschte in der Gegend eine Mäuseplage. Die Felder waren von den lästigen Nagetieren vollständig durchwühlt.
1692 litten die Fluren durch heftige Unwetter.
1694 fielen Heuschreckenschwärme in die Fluren und verursachten viel Schaden.
1706 ging in der Gegend ein Hagelwetter nieder, das viel Schaden an den Feldfrüchten verursachte.
1710 wollte der Winter kein Ende nehmen. Trotz Frühlingsanfang gefroren Bier und Wein in den Kellern.
01.05.1712 deckte ein heftiger Sturm viele Häuser und Scheunen ab und brach in den Gärten, an der Landstrasse und in den Forsten viele Bäume um.
21.04.1713 wütete ein ähnlicher Sturm, der viel Schaden anrichtete. Im Sommer herrschte große Dürre, die eine Mißernte verursachte.
17.07.1722 ging bei Bachra ein Wolkenbruch nieder. Die Schafau trat über die Ufer, und die Wasser ergossen sich mit wildem Brausen in die niedriger gelegenen Fluren und taten an Wiesen, Feldern und Gebäuden erheblichen Schaden.
1727 zeigten sich in den Gärten unzählige Raupen, die alle Baumfrüchte verdarben. die Plage wiederholte sich auch in den folgenden 3 Jahren.
1749 war für Großmonra ein unheilvolles Jahr. In der Nacht am 25. Mai, am ersten Pfingstfeiertag, brach ein Feuer gegen 11 Uhr aus und legte 102 Wohnhäuser mit allen Scheunen und Stallungen in Asche.
07.07.1756 schreckte Nachts zwischen 11 u. 12 Uhr Feueralarm Großmonra erneut aus friedlicher Ruhe. Es brannte zuerst in der Hintergasse. Das Feuer breitete sich aber so rasch aus, daß ihm das ganze Dorf bis auf 5 kleine Bauerngehöfte zur Beute fiel. Es brannten 160 Wohngebäude, 111 Scheunen und 121 Stallgebäude, darunter die Pfarre, die Schulen, die Schenke, das Backhaus und die Hirtenhäuser ab. Aber auch dieses mal half Gott und ließ aus Schtt und Asche die Gehöfte neu erstehen.
1762 herrschte große Teuerung. Das Malter Weizen stieg auf 120 Taler, Roggen auf 100 Taler, Gerste auf 80 Taler und Hafer auf 50 Taler. Überdies brach unter dem Vieh eine Seuche aus, die den Viehbestand in kurzer Zeit furchtbar lichtete.
Man wußte daher nicht, wie man die Kriegslieferungen ausführen sollte. Da kam die mit Jubel begrüßte Kunde, daß am 15. Februar 1763 zur Hubertusburg Friede geschlossen war. Die Glocken läuteten die Friedensbotschaft ins Land hinaus und aus befreitem Herzen sang man:"Nun danket alle Gott!"
1765 erfror im Frühjahr das Wintergetreide und mußte eingpflügt werden. Die Gerste gedieh aber um so besser. So kam es, daß das Malter Roggen 14 Rhtlr., Gerste aber nur 8 Rhtlr. kostete.
1770 brach die rote Ruhr aus und forderte manches Opfer
1771 entstand durch eine Mißernte große Not. Aus dem armen Erzgebirge kamen die Leute bis in die Gegend um Großmonra, um Getreide zu kaufen. Infolgedessen stiegen die Preise, und es kostete der Dresdener Scheffel Korn 8 bis 10, ja 1772 sogar 12 bis 13 Taler, und die Gerste 5 bis 6 Taler. Bei dem hohen Gerstenpreise wurde vielerorts das Brauen eingestellt. - Die Regierung griff tatkräftig ein, ließ im Kurfürstentum nicht allein die Einwohner zählen, sondern auch die Ernteergebnisse feststellen und ermitteln, wieviel Getreide für den Verkauf vorhanden war. Das Brennen von Brantwein aus Getreide wurde verboten. - Jede Gemeinde hatte für die Armen zu sorgen. Dadurch wurde das Bettlerunwesen erheblich eingeschränkt. Dafür wurden die Einwohner der vom Hunger nicht betroffenen Gemeinden zu Sammlungen für die Notleidenden angeregt und so durch Mildtätigkeit das Elend der armen Erzgebirgler etwas gelindert.
1772 trat das "Faulfieber" an manchen Orten recht bösartig auf
1773 war eine reiche Ernte. Das Malter Korn kostete 8 Taler und Gerste 5 Taler
1783 fiel zwischen dem 7. und 8. Mai soviel Schnee, das unter seiner Last Äste von den Bäumen brachen. Sehr viel litt von ihm die Winterrübsaat. Am 9. Mai war jedoch von ihm nichts mehr zu sehen.
1785 war ein nasser Sommer. Das Getreide wuchs auf den Feldern aus. Der Winter 1788/1789 war streng und hielt vom 1. Advent bis Ostern an. Die Winter 1798/1799 und 1799/1800 waren sehr hart und anhaltend. mBis zum 21. August 1800 herrschte
eine beispiellose Trockenheit. Das Laub welkte und fiel ab, die Wiesen waren wie verbrannt, Bäche und Flüsse trockneten aus und die Wassermühlen feierten. Am 21. August fiel endlich wieder Regen.
1804 war die Ernte kärglich. Die Preise stiegen deshalb besonders nach Ostern 1805 derart, daß das Erfurter Malter Weizen und Roggen 50 Taler, die Gerste 36 Taler und Hafer 26 Taler kostete.
1805 am 3. November kam es zum Bündnis zwischen Sachsen und Preußen. Das sächsische Heer wurde auf Kriegsfuß gesetzt. Jede Hufe hatte 1 Taler 4 Groschen aufzubringen und zum Unterhalt des Heeres war von jeder Magazinhufe 1/2 Scheffel Korn und 3 Scheffel Korn und 1 Taler 8 Groschen für den Scheffel Hafer abzugeben und in das Magazin zu Heldrungen zu liefern. Alle Wege mußten instandgesetzt und Vorspannpferde für das Militär bereit gehalten werden.
1806 häuften sich Truppendurchzüge und ebenso die Lieferungen an die Magazine. Preußische und sächsische Truppen kamen und gingen, bis am verhängnisvollen 14. Oktober fernes Donnergrollen verriet, daß nicht allzuweit eine Schlacht im Gange
war. Der Abend brachte bereits Scharen preußischer Soldaten aller Gattungen und mit ihnen die Kunde von der verlorenen Schlacht bei Auerstedt. Am 15. Oktober zeigten sich die ersten Franzosen, Jäger zu Pferd, die, als sie merkten, daß Preußen nicht im Dorfe steckten, sich ans Plündern machten. Ihnen folgten an den nächsten Tagen Reiter anderer Gattungen und Fußvolk. Ihre Erpressungen und Diebereien hörten aber bald auf. Am 21. Oktober prankte am Dorfeingange von Großmonra ein Schid mit der Aufschrift: "Territoire de la Saxe Elektorale, pays neutre."
("Das Gebiet des Churfürstenthums Sachsen, ein neutrales Land")
Sachsen war neutral geworden und wurde dadurch von der Willkür der französischen Soldaten bewahrt; trotzdem hatte es noch Kriegslasten genug zu tragen. Einquartierung folgte auf Einquartierung; Wagen, Pferde, Proviant aller Art wurden gefordert und mußten gestellt werden. Der Thüringische Kreis, zu dem damals Großmonra gehörte, hatte 2.604.140 Franken Kriegssteuern sofort zu zahlen. Jede Magazinhufe hatte dazu 6 Taler beizutragen.
1807 wurde für den 8. Februar ein Erntedankfest angeordnet.
1814 litt die Gegend wieder unter Truppendurchzügen. Verlustreich war auch dieses mal besonders die Einquartierung russischer Truppen, die sich nun auf dem Heimmarsch befanden.
31.05.1817 kam ein Teil des Ulanenregiments auf dem Durchmarsch nach Großmonra. Hier sollten 6 Offiziere, 121 Mann und 147 Pferde einquartiert werden. Gegen diese vom Landrat des Kreises Eckartsberga nageordnete Belegung Großmonras erhob Justitiar Schnorrbusch mit Erfolg Einspruch, weil der Ort damals noch der Regierung in Erfurt unterstand. Dieser Vorfall gab Anlaß zu Zuteilung Großmonras zum Kreise Eckartsberga. von dessen Gebiet es rings umschlossen war. Am 4. Januar 1818 wurde der versammelten Gemeinde diese Änderung von den beteiligten Landräten bekannt gegeben und die Übergabe des Dorfes an den Kreis Eckartsberga vollzogen. Nur das Gut blieb bis auf weiteres der Verwaltung der Regierung zu Erfurt.
1821 war ein milder Winter. In den Gärten blühten zu Weihnachten die Veilchen. Im Mai 1822 trat bereits die Weinblüte ein. In Hinblick auf eine gute Ernte ging der Preis für das Malter Weizen auf 17 - 20 Thlr., Roggen auf 11 - 13 Thlr., Gerste auf 10 - 12 Thlr. und Hafer auf 6 - 7 Thlr. herab. Vor Jacobi begann die Ernte. Dann trat aber Dürre ein. Es regnete 12 Wochen lang nicht, und die Sommerfrucht wurde deshalb im Ertrag ganz gering. Es war aber ein gutes Weinjahr wie anno 1811. Der Herbst zeigte sich mild. Die Waldbeeren blühten bereits zum 2. male, und es gab im Oktober sogar reife Waldbeeren. Erst am 11 Dezember traten Frost und Schnee ein. Die Kälte wuchs nun von Tag zu Tag bis zu -25 Grad. Alle Gewässer gefroren, die Wassermühlen standen still, und es trat sogar Wassermangel ein. Dabei hielt die Kälte bis in den Mai hinein an. Trotzdem viel die Ernte sehr gut aus. Die Preise gingen auf 7 Groschen für den Scheffel Hafer, 10 Groschen für Gerste, 22 Groschen für Roggen und 1 Thaler 6 Groschen für Weizen herunter.
1824 zeichnete sich durch eine hervorragende Ernte aus. Der Erntesegen wurde kaum von den Scheunen gefasst. Regen erschwerte aber das einbringen der Hackfrüchte, die bis in den Oktober, ja sogar November hinein auf den Feldern gelassen werden mußten. Die Preise waren entsprechend niedrig; das Malter Hafer kostete 3 1/2 Thlr., Gerste 5 Thlr.m, Roggen 8 Thlr. und Weizen 11 Thlr. Zu Weihnachten herrschte Frühlingswetter.
1825 schien es Anfang Februar schon Frühling zu werden. Spätfröste verursachten aber viel Schaden an der saat. Juni, Juli und August waren trocken und heiß, sodaß alle Futterpflanzen verdorrten. Anfangs September war bereits der Hafer eingefahren. Die Winterfrucht hatte aber kein Stroh. Im Durchschnitt erhielt man 5 Mandeln auf den Acker.
1826 herrschte auf dem Lande große Not, kostete doch der Kölledaer Scheffel Weizen nur 14 bis 20 Sgr., Roggen 17 Sgr., Gerste 14 bis 15 Sgr. und Hafer 10 Sgr.
1827 zeichnete sich durch starke Schneefälle und große Kälte im Januar und Februar aus. Juli und August waren warm und trocken. 1828 war die Ernte infolge feuchter Witterung mittelmäßig.
1829 war regnerisch und kaltes Erntewetter, die Ernte aber in jeder Hinsicht gut. Der Winter begann bereits Anfang November und hinderte die Feldarbeiten.
1830 fing kalt und rauh an, erst zu Fastnacht ließ der Frost nach und schmolz der Schnee. Im Juni setzte anhaltender Regen ein, Unstrut und Wipper traten über die Ufer. Die Fluten führten das Heu hinweg und in den Niederungen ersoffen die Kartoffeln auf den Feldern. Das Getreide wuchs auf dem Halm aus.
1831 fiel im Frühjahr soviel Regen, daß alle tiefliegenden Felder und Wiesen unter Wasser standen. Im Mai folgte Kälte, daß ein Drittel des Roggens, Bohnen, Kartoffeln und die Triebe der Weinreben erfroren. - Im Juli kamen Influenaerkrankungen in größerer Zahl vor.
15.02.1833 verursachte ein furchtbarer Sturm großen Schaden an den Dächern der Gebäude und in den Forsten. August und September brachten auch stürmische Tage und am 18. Dezember tobte ein solcher Orkan, daß die Hallische Fahrpost unweit Köllleda umgeworfen wurde. Die Fahrgäste kamen zwar ohne Schaden davon, liefen aber, als sie aus dem umgestürzten Wagen heraus geklettert waren, Gefahr, von der Windsbraut davon geführt zu werden. Ein Fahrgast klammerte sich an den stämmigen Postschaffner an, dieser packte einen Reisenden, der sich an einem Baume festhielt. Plötzlich rieß der Sturm diesen mit den Wurzeln aus und führte ihn samt seinen Anhängseln ein Stück über die Felder fort.
22.071834 trat infolge starken Gewitterregens der Hirschbach über die Ufer. Das benachbarte Battgendorf stand fast vollständig unter Wasser. Der heiße Sommer brachte eine reiche Weinernte und ein Fülle von Obst.
19.06.1835 brach in der Nachts um 12 Uhr Feuer aus. Es brannten 4 Wohnhäuser mit allen Nebengebäuden nieder und wurden 1 Wohnhaus und mehrere Wirtschaftsgebäude stark beschädigt.
19.06.1836 schreckte schon wieder Nachts Feuerlärm die Einwohner. Diesesmal sanken sogar 12 Wohnhäuser mit allen Nebengebäuden in Asche. - Am 18. Oktober zeigte sich abends ein prächtiges Nordlicht.
1838 verunglückte Samuel Palm aus Großmonra in der Spangenberg´schen Lohmühle zu Kölleda. Er wurde vom Rade erfasst und zerquetscht.
19.07.1839 gingen nach ungewöhnlicher Hitze zahlreiche Gewitter mit Hagelschlag nieder. In diesem Jahre wurde das Innere der Kirche instandgesetzt.
1842 wurde die Gemeindeschenke verkauft.
1843 fiel am Himmelfahrtstage ein gewaltiger Gewitterregen, der die ganze Nacht anhielt und Hirschbach und Schafau in reißende Gewässer verwandelte. Die Roggenernte war ausgezeichnet, die Ähren trugen 160fältig.
1845 hatten die Saaten durch Mäusefraß und dann durch Frost gelitten und mußten zum Teil eingpflügt werden. Ein heißer Sommer folgte. Am 9. Juli tobte ein orkanartiges Gewitter. Die Ernte war mittelmäßig. Es fehlte an Obst, und die Kartoffeln litten an Trockenfäule.
1846 wurde Luthers Todestags am 22. Februar in der Kirche gedacht. Am 25. Juli schlug während eines Gewitters der Blitz bei Großmonra in eine Roggenmandel.
1847 herrschte während der ersten Tageshälfte große Teuerung. Das Malter Roggen stieg auf 80 Thlr., der Korb Kartoffeln auf 1 Thlr. 5 Sgr. Im Mai kostete der Scheffel Weizen 150 - 170, Roggen 115 - 128, Gerste 90 bis 102 und Hafer 52 - 58 Sgr. Zur Streckung des Brotgetreides verwendete man als Zusatz Queckenwurzeln. Dann folgte eine reiche Ernte, die aller Not ein Ende bereitete.
1848 ein Jahr politischer Gärung. Wie anderswo wurde in Großmonra am 16. Juli eine Volksversammlung einberufen, in der Justizkommissar Reinhardt seinen Zuhörern erklärte: "Von heute an habt ihr keine Lehnen und Zinsen mehr zu entrichten; die Feudallasten hören nun auf!" Dann stellte er den Antrag, die Nationalversammlung in Berlin zu bitten, alle Staatsämter von oben bis unten unverzüglich mit liberalen Männern zu besetzen, weil die bisherigen Beamten nur die Henker und Schinder des Volks gewesen wären. - Ehe dieses Gesuch der Nationalversammlung vorgelegt wurde, starb jedoch Reinhardt.
29.08.1849 kam eine Kompanie des Lissaer Garde-Abwehr-Batailons nach Großmonra in Quartier und rückte am 21. September nach Erfurt ab.
1850 wurde im November mobil gemacht. Es kam aber nicht zum Kriege.
1852 war eine schöne Ernte. Der Ertrag beim Roggen war 89 %, bei der gerste sogar 97 % über dem Durchschnitt.
1853 hatte Großmonra in 174 Häusern 794 Einwohner.
1858 zeigte sich Ende September in den Anbendstunden der Donat´sche Komet in außergewöhnlicher Pracht am Himmel.
1865 brachte noch der Juni recht kaltes Wetter. An ungeschützten Stellen erfroren in der Nacht vom 18. zum 19. Juni Bohnen und Kartoffelkraut. Dagegen stieg im Juli die Wärme bis zu 40 Grad in der Sonne. Es trat nun Dürre ein, und die Heuernte fiel schlecht aus. Auch die sonstige Ernte blieb hinter dem Durchschnitt zurück.
1866 Am Kriege nahmen 25 Großmonraer teil. Von ihnen sah nur einer, Gottleib Klee, die Heimat nicht wieder. Er fiel der Cholera zum Opfer, die damals nicht allein im Heere, sondern auch in der heimat unbarmherzig wütete, Großmonra aber, Gott sei Dank, verschonte.
1872 trat hier ein Kriegsverein ins Leben
1882 kamen in der Gegend Erkrankungen typhosem Fieber vor. Ihm erlagen in Großmonra 3 Personen.
1884 wurde das Schulgebäude erweitert.
1885 konnte man hier das 50. Maienkönigsfest feiern.
1888 zählte man hier 614 Einwohner.
1892 brannte in Großmonra die Pfarrscheune nieder.
01.03.1893 wurde hier eine Postagentur eingerichtet.
1903 verkaufte die Forstverwaltung das Holz "Meisel" an Freiherrn von Werthern-Frohndorf. Infolgedessen wurde dir staatliche Försterei in Großmonra aufgehoben.
1907 wurde die freiwillige Feuerwehr gegründet.
1908 war es der freiwilligen Feuerwehr zu verdanken, daß, als es wieder einmal im Dorfe brannte, nur die Scheunen und Stallungen von Rödiger und Bastian dem Feuer zum Opfer fielen.
Großmonra zählte 682 Einwohner.

Quellen:

Dobenecker
Regesta Thuringiae
Galetti, Geschichte Thüringens
Devrient, Thür. Geschicht
v. Hagke, Urk. Nachf. d. Kr. Weißensee
Grüning, Chronik der Stadt Cölleda
Wolff, Chronik d. kl. Pforta
Neumann, Geschichte des Kreises Eckartsberga, u.a.

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